Der Golfkooperationsrat – Bündnis der „negativen Solidarität“

Zwecks dem Machtkampf zwischen Saudi-Arabien und Katar: Meine Analyse zum Wesen des Golfkooperationsrats (GKR), der bis dato wichtigsten Allianz der Golf-Potentaten – Wie das Bündnis zustande kam, welche Agenda die Golf-Staaten mir dem GKR verfolgen und die Wirkung der jetzigen Konflikts auf das Bündnis (aktualisierter Archiv-Beitrag von 2016).

Treffen der Verteidigungsminister von GKR und USA 2014 - Foto: Erin A. Kirk-Cuomo, US-Department of Defense / CC-Lizenz Wikipedia

Treffen der Verteidigungsminister von GKR und USA 2014 – Foto: Erin A. Kirk-Cuomo, US-Department of Defense / CC-Lizenz Wikipedia

Im Sommer 2010 zeigte sich, auf was viele Kommentatoren in der jetzigen Krise zwischen dem Haus Saud und den al-Thanis von Katar hoffen: Kompromissbereitschaft zwischen den Kontrahenten. Um die Bestellung des aktuellen Generalsekretärs desGolfkooperationsrates gab es damals massive Querelen. Bahrain, welches das Vorschlagsrecht hatte, konnte seinen Wunsch-Kandidaten für die Amtszeit ab April 2011 nicht durchsetzen. Katar störte sich an dessen Rolle in einem Grenzkonflikt zwischen beiden Ländern. Bis heute sind die meisten Grenzverläufe zwischen den GKR-Partnern nicht geklärt. Erst ein Brief des damaligen Königs Abdullahs von Saudi-Arabien an den Herrscher Bahrains brachte die Wende. Bahrain benannte den jetzigen Generalsekretär Abdul al-Zayani als Kompromisskandidat. Nur zwei Tage vor dem Deal war es dem Saudiherrscher gelungen, Katar zur Freilassung zweier seiner Staatsbürger zu bewegen, die dort seit 1996 wegen eines Putschversuches in Haft saßen. Der Vorfall zeigte erneut das massive Spannungsgefüge zwischen den Dynastien der Halbinsel. Weiterlesen

Warum die Bundeswehr Close Air Support in den USA übt

Vor Kurzem übten Bundeswehrsoldaten mit den US-Streitkräften Close Air Support (CAS), zu deutsch „Luftnahunterstützung“, auf Camp Grayling in Michigan, USA. Dazu die Rückmeldung aus dem Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe, zu meiner Anfrage, welche Einheiten mit welchem Hintergrund dort trainiert haben. Interessant ist vor allem der letzte, etwas verschwurbelte, Antwortsatz. 

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Screenshot YouTube Video von „Air Source“ am 26. April 2017

„Es war kein Geschwader an der Übung beteiligt, ausschließlich Einzelpersonal, das die Luftnahunterstützung am Boden koordiniert, hat teilgenommen. Der Einsatz von Luftnahunterstützung (engl. Close Air Support (CAS)) erfordert das Vorhalten von qualifiziertem Personal am Boden zur Koordinierung von CAS Einsätzen, sogenannten Joint Terminal Attack Controllern (JTAC). JTAC müssen die Befähigung durch regelmäßiges Training in fest definierten Zeitabständen erneuern. Weiterlesen

Das kostet Trumps „Superflotte“

Eine auf 350 Kriegsschiffe massiv ausgebaue US-Marine, die zurzeit über 275 Schiffe verfügt – das forderte US-Präsident Donald Trump noch als Kandidat im Wahlkampf. Deren Hauptzweck sieht Trump darin, die maritimen Rüstungsanstrengungen Chinas zu kontern, und die militärische Dominanz der USA im Pazifik festzuschreiben. Für die Militärs war Trumps Idee eine Steilvorlage. Noch im Dezember 2016 legte die Marineführung eine neue Einschätzung zur idealen Größe und Struktur der US-Navy vor. Statt bisher 308, fordert sie nun 355 Schiffe. Die markantesten Aufwuchspläne: nicht sechs, sondern zehn Flugzeuträger (Neue Formulierung, da missverständlich -Danke für den Hinweis) Alle zehn Flugzeugträger sollen durch Neubauten ersetzt werden, nicht nur sechs, wie bisher geplant. Statt 44 Jagd-U-Boote sind 63 vorgesehen und 91 große Überwasserkampfschiffe, entgegen der bisher geplanten 60 Einheiten. Nun hat das Budget Office (CBO) des US-Kongresses durchgerechnet, wie viel diese angedachte „Superflotte“ kosten würde. Aufgabe dieser Behörde ist es, mögliche Haushaltsausgaben zu analysieren.

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Größter Schwachpunkt: Mehr Jagd-U-Boot der Virgina-Klasse sollen vom Stapel laufen, trotz stark begrenzter Werftkapazitäten – Grafik: Ron Stern / US-Verteidigungsministerium / Wikimedia / CC-Lizenz

Bei der Berücksichtigung aller Werftkapazitäten, kann die US-Navy frühestens in 18 Jahre, dass heißt 2035, das Ziel einer 355 Einheiten starken Schiffsflotte erreichen, so die CBO-Beamten. Bau und Betrieb der Flotte würden jährlich 102 Milliarden US-Dollar kosten; was um mehr als ein Drittel höher ist, als der laufende Haushaltsposten für die US-Flotte. Weiterlesen