US-Army Studie empfiehlt keine Truppenreduzierung in Deutschland

US-Soldaten bei der Übung „Saber Junction“ im August 2020 bei Grafenwöhr und Hohenfels, Deutschland – Foto: US Army Europe

Die vom US-Verteidigungsministerium konzipierte Truppenreduzierung aus Deutschland soll dem Ziel dienen, die strategische Streitkräftedislozierung der Amerikaner in Europa zu verbessern. Der kommunizierte Anspruch: mehr globale Flexibilität in der militärischen Machtprojektion und eine Stärkung der Eingriffsmöglichkeiten in der Schwarzmeerregion.

Doch eine jüngste Studie des U. S Army War College zu genau dieser Thematik – erschienen im Juni dieses Jahres – empfiehlt keinerlei Truppenreduzierung in Deutschland. Bemerkenswert ist, dass Verteidigungsminister Mark Esper diese Analyse 2018 selbst beauftragt hatte; als er noch Heeresstaatssekretär war. Sein Auftrag damals: Zur neuen Sicherheitsstrategie der Trump-Administration sollte ein Expertenteam des War College Empfehlungen zur optimalen Streitkräftepräsenz in Europa mit Ausblick auf 2028 ausarbeiten – mit Fokus auf die Landstreitkräfte.

Dazu haben die Autoren der Studie „Striking the Balance – US Army Force Posture in Europe 2028“ um den Oberst im Heeresamt J. P. Clark eine dichte Analyse erstellt, die fünf militärische Ambitionszenarien der Vereinigten Staaten für Europa gestaltet. Alle im Kontext einer Globalstrategie, die unter anderem auch US-Machtprojektion im Pazifik berücksichtigt. 

Selbst das Szenario „Privileged Global Competition“, das die kommunizierte Pentagon-Ambition höherer Flexibilität und Fokussierng auf die Schwarzmeerregion beinhaltet, betrachtet den Erhalt der Truppenpräsenz in Deutschland als essenziell. Statt Reduzierungen wären laut Studie Aufstockungen in Deutschland sinnvoll, beispielsweise um gepanzerte-mechanisierte Kräfte. 

Übersicht zu den Optionen zur US-Truppendislozierung in Europa/Deutschland laut Studie (Studie Seite 89):