Im zähen Ringen um den industriellen Lead beim deutsch-französischen Panzervorhaben Main Ground Combat System (MGCS) zeichnet sich eine Einigung ab. Ein Sprecher von Rheinmetall gegenüber dem Autor: „Wir sind auf dem Weg, neun Arbeitspakete für Konzeptstudien zu definieren, von denen je drei an Rheinmetall, KMW und Nexter gehen werden.“ Laut Rheinmetall beträgt der Kostenrahmen für diese ersten Konzeptarbeiten circa 30 Millionen Euro. Gesteuert werden soll das MGCS Vorhaben von einem 18-köpfigen „Combat Project Team“, indem die deutsche Seite die Führung hat, heißt es in der französischen Presse. Die FAZ hatte gestern als Erstes über eine Einigung berichtet. So ist auch der ehrgeizige Plan von Rheinmetall Chef Armin Papperger vom Tisch, der die Mehrheit an der KMW-Nexter Holding KNDS übernehmen wollte. In der noch zu gründenden MGCS-Projektgesellschaft soll Nexter 50 Prozent, KMW und Rheinmetall je 25 Prozent erhalten, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Paywall). Das Verteidigungsministerium wollte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu äußern.
Ergänzung: Inzwischen hat das Wehrressort wie folgt Stellung genommen: „Die Unternehmen KMW, Nexter und Rheinmetall haben in einer gemeinsamen Erklärung vom 14. Oktober 2019 einen konsentierten Vorschlag zur Bildung einer gleichberechtigten, auf Einstimmigkeit basierenden Arbeitsgemeinschaft zwecks Umsetzung der ersten Phase der Systemarchitekturdefinitionsstudie zum deutsch-französischen Vorhaben MGCS mitgeteilt. Die Verteidigungsressorts beider Länder haben diesen Vorschlag gebilligt. Wir erwarten nun zeitnah ein gemeinsames, abgestimmtes Angebot der beteiligten Industrie.“