Sachstand SALIS und Europäischer Hubschrauberverband

SALIS-Vertragsabschluss im Dezember

Bei der NATO scheint die Weiterführung der Strategic Airlift Interim Solution (SALIS) ab 2017 in trockenen Tüchern zu sein. Der SALIS-Luftcargo wird auf das ukrainische Unternehmen Antonow und den russischen Anbieter Wolga Dnepr (Im Bieterverfahren mit der Tochter Ruslan SALIS GmbH) aufgeteilt. Dazu ein Sprecher des Verteidigungsministeriums: „Anlässlich des letzten Treffens der SALIS-Partnernationen am 20. Oktober 2016 wurden die zwischenzeitlich ausgewerteten Angebote der Antonov Company und der RUSLAN SALIS GmbH durch die Partnernationen akzeptiert.“

Die endgültigen Vertragsabschlüsse sollen im Dezember erfolgen. Beide Verträge sind mit einer Laufzeit von zwei Jahren geplant, mit der Option diese auf bis zu fünf zu verlängern. Die Bundeswehr will ihre SALIS-Flugstunden nach Flottengröße auf die Unternehmen aufteilen. Das hieße dann 60 Prozent für die Russen (zehn An-124), 40 Prozent für die Ukrainer (sieben An-124). Zuvor hatten beide Unternehmen in einem Joint Venture den SALIS-Lufttransport für die NATO erbracht, sich aber im Zuge des Ukrainekonflikts zerstritten. Es folgte ein bitterer Konkurrenzkampf. Noch vor Kurzem versuchten die Ukrainer, das russische Angebot zu torpedieren.

Konzept Hubschrauberverband bis 2017

Der Aufbau eines „EU-Sanitätskommandos“ ist Teil der deutsch-französischen Vorschlagsliste zum Ausbau der EU-Sicherheitspolitik. Wichtige Ressource für ein solches Kommando wäre ein Hubschrauberverband der Europäer. Einen solchen aufzubauen, offerierte Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker 2014 den Partnerstreitkräften in der EU.

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Die Fähigkeit zur medizinischen Evakuierung, hier geübt von US-Soldaten, würde ein EU-Sanitätskommando verbessern. Foto: Sgt. Kimberly Lamb / US-Army / Medienfreigabe

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums zum Stand des Vorhabens: „Mit den interessierten Nationen werden derzeit in multinationalen Workshops mögliche Beteiligungen erörtert, um ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, welches auch die Aufteilung der Beschaffungs- und Infrastrukturkosten beinhaltet. Vor diesem Hintergrund können zum jetzigen Zeitpunkt keine tragfähigen Angaben zu final teilnehmenden Nationen und einer entsprechenden Kostenaufteilung gemacht werden. Die Fertigstellung des Konzeptes ist in 2017 vorgesehen.“

Laut früheren Meldungen der Bundeswehr sind die Niederländer ein potenzieller Partner für die Hubschrauberkooperation. Welche weiteren Nationen an den Workshops teilnehmen, wollte die Bundeswehr auf Nachfrage nicht mitteilen. Falls hier jemand Näheres weiß, freue ich mich über Hinweise in den Kommentaren.